Solaraktien: Gutes Gewissen, miserable Rendite

Anleger haben in den letzten Jahren mit Solaraktien viel Geld verloren. Tipps fürs richtige Investieren.

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K-Geld 02/2011

27.03.2011

Letzte Aktualisierung:
29.03.2011

Bertolami

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Kaum zeichnete sich im japanischen Atomkraftwerk Fukushima die atomare Katastrophe ab, gingen die Solaraktien ab wie Raketen. Jene von Solon SE zum Beispiel, einem Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin (D), das Solarmodule herstellt.

Der Wert der Solon-Aktie stieg um rund 100 Prozent – und dies in nur zwei Tagen. Das Interesse an Alternativen zu Atomstrom ist neu erwacht – auch bei Anlegern, die ihr Erspartes mit gutem Gewissen in nachhaltige Werte investieren möchten.

Zum andern erhoffen sie sich davon aber auch eine ansprechende Rendite. Auf den ersten Blick scheint nichts leichter als das: Alternative Energieträger verzeichnen hohe Wachstumsraten. Energiespezialisten der Bank Sarasin rechnen bei Solarstromanlagen weltweit mit einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 33 Prozent. Diese Prognose reicht bis ins Jahr 2015.

Ab 2007 verloren Solaraktien massiv an Wert

Doch Anleger sollten sich nicht blenden lassen. Zwar ist die Produktion von Sonnen- und Windenergie in den letzten Jahren stetig gestiegen. Die Aktienkurse durchliefen hingegen zwei Phasen: Sie kletterten bis 2007 in schwindelerregende Höhen, danach stürzten sie ins schier Bodenlose ab.

Wer erst in den Jahren 2006 oder 2007 Solaraktien kaufte, hat in den meisten Fällen viel Geld verloren. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz führt Solon, Q-Cells und andere Solaraktien auf der Liste der «grössten Kapitalvernichter».

Daran ändert das Kursfeuerwerk von Mitte März nichts. Seit dem Allzeithoch 2007 hat manch ein Titel 80 Prozent oder noch mehr seines Werts verloren. Die Gründe: Deutschland und andere Länder kürzten die Subventionen, und chinesische und andere asiatische Firmen mischten den Markt auf. Beides liess die hohen Gewinnspannen einbrechen.

Allerdings: Der Trend kann sich auch wieder zugunsten erneuerbarer Energien wenden. Darauf setzt die Credit Suisse. Sie hat Anfang Februar, also noch vor dem AKW-Desaster in Japan, einen Indexfonds für alternative Energien aufgelegt (ISIN-Nr. IE00B3YK W880). Steigende Ölpreise, Klimawandel und geopolitische Instabilität sollen dem Fonds Schub verleihen.

Nicht nur auf eine Energieform setzen

Trotzdem sollten Anleger, die vom Potenzial «alternativer» Energieaktien überzeugt sind, vorsichtig vorgehen. K-Geld rät:

Keine Einzeltitel, sondern Fonds kaufen. Schon für Profis ist es schwierig, die richtige Wahl zu treffen, geschweige denn für Laien.
Fonds kaufen, die auf mehrere Energieträger setzen: Sonne, Wind, Wasser, Biomasse etc. So lässt sich das Risiko weiter streuen.
Mit einem Zeithorizont von mindestens zehn Jahren rechnen. Aktien brauchen ohnehin einen langen Atem. Das gilt umso mehr für themenspezifische Investitionen. Denn einzelne Branchen schwanken meist deutlich stärker als der Gesamtmarkt.
Höchstens fünf Prozent des Vermögens in Alternativenergien investieren. Wie gut diese in den kommenden Jahren abschneiden, ist völlig offen. Und verpasste Gewinne schmerzen weniger als erlittene Verluste.

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